Im Grenzbereich visueller und intuitiver Wahrnehmung
Szene 1 :
Krisenzeit, dunkle Wolken und Regen.
„Was werden wir tun ?“
„Das gleiche wie die ganze Welt!“
„Das wäre?“
„Weiter um uns selbst drehen.“
Szene 2 :
Autos hupen, ein Mann läuft verwirrt rum und schreit.
Ort : Wuppertal
Neulich am Rommelspütt :
"Zu Hause waren wir jetzt alle lang genug. Es wird, nein es ist Zeit mal wieder richtig um die Häuser zu ziehen. Wenn man zwischen home office und dem Club nicht mehr unterscheiden kann ist es soweit. Die Zeit ist reif, um mal wieder etwas ganz verrücktes zu tun."
Text und Bild : Andreas Stock
Ort : Wuppertal
Text und Bild : Andreas Stock
Ort : Wuppertal
"Leben wurde kürzlich unter ewigem Eis entdeckt. Langsam, aber unaufhörlich platzte die dicke Schicht auf. Die spröde und rissige Oberfläche legte den Blick frei, förderte das zu Tage, was nur viel zu lang verschollen, ja, fast schon vergessen war.
Bald schon, wenn es restlos geschmolzen ist, wird alles schnell vergessen sein, dort fleissig weitergemacht wo so unvorbereitet, überstürzt aufgehört wurde.
Was dann kommt ? Das, womit wir vorher auch nicht fertig geworden sind. Warten auf die Ewigkeit. Amen."
Sie ist immer bei Dir, ob Du willst oder nicht, liegt hinter, in oder vor Dir. Sie ist überall unten, oben, rechts, links und niemals weiter weg als Du schauen kannst. Durchdringt Dich, bläst Dich auf, saugt Dich aus. Verfängt sich in Deinen Haaren, läuft durch Deinen Körper, wird durch Deine Poren ausgeschwitzt oder verwandelt sich, mal zum Tod, mal zu Leben. Sie ist der Blick in den Spiegel oder die Ansage auf Deiner Mailbox. Sie zeigt, sagt, verspricht Dir alles aber verlangt dafür nur sich selbst. Sie beobacht, hört zu, redet oder schweigt, reimt oder singt, verachtet oder vergöttert Dich. Sie ist dabei, bei Deiner Geburt, Deinem ersten Sex, Deinem Verrat oder Deiner Beerdigung. Sie hegt keine Liebe, keinen Argwohn. Sie möchte nur sehen, hören, verstehen will sie aber eben nicht, denn es ist ihr alles egal, ist sich selbst am nächsten, doch hat es mit Selbstliebe wenig zu tun. Sie ist ein Wesen von Freiheit und Gleichheit, bestürzt wäre sie über das was sich ereignet in Ihren Armen, wohlgehütet und großzügig beschenkt, mit ihresgleichen wovon Sie mehr zu geben vermag als Sie selber innehält.
ooo : Wie geht es Ihnen ?
2021 : Ist mir auch egal.
ooo : Sie sind aktuell auf Welttournee. Ihre Fans warten sehnsüchtig auf Sie seit langer Zeit. Haben Sie selber Erwartungen an die Momente, in denen Sie wieder Ihre Fans von Angesicht zu Angesicht sehen ? Haben Sie eine besondere Show vorbereitet?
2021 : Ja, das stimmt, aber das ist nichts besonderes für mich, meine Fans, ja die warten auch jedes Jahr. Hihihi. Ich werde auf dieser Tour mit Sicherheit für Überraschungen sorgen. Eventuell werde ich zaubern. Mehr kann ich noch nicht verraten.
ooo : Zaubern ? Das wäre was neues. Was werden Ihre Fans dazu sagen ? Wird es Ihnen gefallen ? Macht Ihnen das Sorgen ?
2021 : Auch nicht neu, aber meine Fans vergessen schnell, wir werden sehen, ist mir aber auch egal. Wenn es nicht gut ankommt werde ich die Tour abbrechen und angeln gehen.
ooo : Angeln ?
2021 : Ja, und ?
ooo : Interessant, das wollen wir ja nicht hoffen. Was angeln Sie denn für Fische ?
2021 : Ja, sehr sogar. Aber keine Fische, sondern neue Fans. Und vor allem Müll.
ooo : Müll ?
2021 : Müll, ja klar. Meine Fans lieben das. Schauen Sie keine Sendungen auf Gernsehen ? ( Gernsehen ist ein Format von Facebook Anmerk. d. Redaktion)
ooo : Das wird ja dann sehr spannend, was planen Sie noch ? Wie läuft Ihr Privatleben, vor allem die Beziehung zu Ihrer Dauergeliebten, der Zeit ?
2021 : Wir schreiben uns gelegentlich. Wir leben uns aber auseinander. Das liegt an meinem Freigeist. Ich bin ein Normade und häute mich sehr oft. So kann man keine feste Bindung aufbauen.
ooo : Ein aufregendes Leben also auch ?
2021 : Ein Scheiss, jeder will einen, sobald man da ist will man mich wieder loswerden. Wenn ich weg bin wird erst mal gefeiert. Egal ob wir zusammen glücklich oder unglücklich waren.
ooo : Oh, ja in der Tat sehr merkwürdig. Aber so ist das Leben als Star anscheinend.
2021 : Like mich am Arsch !
ooo : Wir danken für das Gespräch und wünschen viel Glück.
Der Frühling beginnt im Jahr 2021 im Januar. Es ist nichts Neues oder besser gesagt, nichts Ungewöhnliches für die meisten Menschen. Nur einige, einer Randgruppe zugehörig, reagieren sehr empfindlich auf diese Erscheinung. Die Randgruppe lebte vormals auf einem Planeten im Schatten des Mars. Es herrschten dort Temperaturen jenseits unserer Messmöglichkeiten. Weder in Hitze oder Kälte zu unterteilen. Was auf der Erde als Temperatur bekannt ist, wird auf Monlo als Idee verstanden, welche sich in jede andere Form, auch in Gefühle wie Glück oder Unglück, verwandeln kann. Auf der Erde sind diese Möglichkeiten nicht gegeben und aus Kälte oder Wärme kann nichts anderes entstehen als Sommer oder Winter, so auch in den Menschen selber, nichts anderes als Kälte oder Wärme. Und so wurde aus Kälte und Wärme ein Geschäft gemacht. Der Preis für schlichte Wärme oder Kälte sind Gefühle, zahlbar im Voraus. Irgendwann waren Gefühle und echte Ideen nicht mehr zugegen, scheinbar ausgestorben. Geblieben waren Kälte und Hitze, als wären sie nicht abbestellt worden, wie eine Tageszeitung in der Urlaubszeit. Es half alles nichts, die überschüssige Hitze und Kälte musste man irgendwie loswerden. Die Lösung war das Zentrum der Sonne, es besteht aus einem Magnetfeld, im inneren Kern aus gefrorenem Kohlenstoff. Zu diesem Kern musste man vordringen um Energien einzuleiten, welche im Eiskern durch umgekehrten Magnetismus absorbiert werden konnte.
Beim Versuch diesen Kern anzuzapfen wurde ein weiterer Urknall ausgelöst. Wir warten nun auf die Entwicklung neuen Lebens irgendwo, in der sich gerade bildenden Galaxie um uns herum. Weiteres dazu erfahren Sie in Kürze an dieser Stelle.
Energie aufgebraucht ++ STOPP ++ werden Höhlen verlassen ++ STOPP ++ sind seit Wochen ohne Musik ++ STOPP ++ ohne Theater ++ STOPP ++ ohne Tanz und Kultur ++ STOPP ++ sind nun im Aussenraum ++ STOPP ++
( Nachricht gelöscht )
Es gibt etwas zwischen Tag und Nacht. Ein Element. Das Element sorgt für den reibungslosen Übergang. Von Tag zur Nacht und ebenso von der Nacht zum Tag. Eine Art Katalysator. Diese Element findet sich in Resten oftmals am Morgen wieder als Morgentau, wobei es gegen Abend auch oft als Nebel gesichtet wird, zumeist jedoch ohne das diesem wichtigen Schauspiel eine große Bedeutung beigemessen wird.
Dieses Element kann gesammelt und konzentriert werden, um daraus das wertvolle Element zu erzeugen, durch eine Verdichtung, welches die Zukunft zu zeigen vermag. Das Element kann jedoch nicht als Morgentau oder Abendnebel gesammelt werden, sondern nur genau zu dem Zeitpunkt an dem sich der Tag zur Nacht verwandelt. Ausschließlich in diesem Moment allein, ist das Element in einem festen Zustand. Es hat die Form von Salzkristallen. Diese Kristalle können gepresst werden, zu einem Glasklumpen. Durch einen Schliff entsteht eine Kugel, in der die Zukunft zu sehen ist.
Wenige Menschen haben die Fähigkeit diese Salz zu sammeln. Ein Sammler, so werden diese Menschen genannt, verbringt seine Zeit meistens als Bettler in den Städten und sammelt die Salze indem er sich einfach immer weiter bewegt, Tag und Nacht, durch die Innenstädte wandelt. Der Sammler kann daher auch keine Arbeit annehmen, er muss ständig in Bewegung bleiben und sich dort aufhalten wo die Kristalle entstehen. Da ein Sammler nur einen Bruchteil des Salzes in seinem Leben sammeln kann, der für die Herstellung einer Glaskugel benötigt wird, sammeln viele Sammler gemeinsam, um das über allem anderen stehende Ziel, eine Kugel zu formen, zu erreichen.
So wenn Du also einem Sammler begegnest, so schenke ihm ein Lächeln, den er wird irgendwann, und das ist sicher, auch Deine Zukunft sehen.
„Oh, was für schöne Bilder. Wer ist der Künstler ?“
Galerist :
„Das ist Zirbel, malt seit Jahren nur noch Äpfel, sehr feiner Strich, machen sich bestimmt gut in Ihrer Wohnung.“
Fliege 1 :
„Ist mir zu bunt, gibt es auch etwas gedecktere Werke ?“
Fliege 2 :
„Oder sogar etwas mit mehr, na Sie wissen schon!“
Galerist :
„Verstehe, zur Zeit leider nicht, aber ich denke wenn Sie in einer Woche wiederkommen könnten, werde ich das passende für Sie gefunden haben.“
Ort : Wuppertal
„Vorsicht scharfe Kurve.“
Das waren seine letzen Worte, bevor er scheinbar gekonnt kontrolliert vom Hocker glitt und auf den Boden seiner Stammkneipe fiel. Das war 2020. Wo er in diesem Jahr den Sylvesterabend verlebt hat ist nicht bekannt. Eingeladen wurde er bestimmt schon seit Jahren nicht mehr.
20 : Hallo ?
21 : Ja, bitte ?
20 : Wer ist da ?
21 : Wieso ?
20 : Ihre Nummer war auf meinem Display.
21 : Kann nicht sein.
20 : Dann muss ich mich verwählt haben.
21 : Ok, auf Wiederhören.
20 : Tschüss.
21 : Moment!
Kurze Pause :
20 : Was kann ich noch für Sie tun ?
21 : Ach nichts, dachte nur Sie kommen mir bekannt vor. Ist wohl ein Irrtum.
20 : Denke ich auch, machen Sie es gut.
21 : Sie auch. alles Gute.
Vereinzelte Böller und Raketen sind zu hören.
In düstren Mauern, wo Schatten regieren, Hausherren in Schwarz sich isolieren. Geld fließt reichlich, doch Kontakt bleibt aus, Ein Neubau ve...
