Frank Breidenbruch aus Wuppertal ist einer der letzten Bildhauer, die ihr Handwerk noch im klassischen Sinne betreiben. Umso trauriger ist es zu sehen, wie sein gesundheitlicher Zustand rapide abbaut – und wie gleichzeitig die Gesellschaft ihn fallen lässt. Selbst die eingeschworene Kunstgemeinschaft, die sich gerne auf hohe ethische Werte und soziale Kompetenz beruft, zieht sich zurück und lässt ihn gnadenlos im Stich.
Die Mischung aus Kunstmarkt, Kunstschaffenden und der „normalen Gesellschaft“ gönnt ihm nicht einmal das Schwarze unter den Fingernägeln. Statt Anerkennung oder Unterstützung begegnet man ihm mit Spott, Häme und Gleichgültigkeit. Ein Künstler, der so viel Positives geschaffen hat, der Generationen inspiriert und unzählige Impulse in Wuppertal gesetzt hat, wird im freien Fall sich selbst überlassen.
Natürlich gibt es auch Ausnahmen: Menschen, die Frank unterstützen. So etwa der Kunstmaler Thomas Eiffert, der ihm regelmäßig Essen, Obdach und einen Platz zum Arbeiten anbietet. Und auch einige andere, die ich hier nicht alle namentlich erwähnen kann, leisten Hilfe und stehen ihm bei. Ihnen gilt mein besonderer Dank.
Doch wie ist es möglich, dass ein Mensch, der mit so viel Kraft und Empathie gearbeitet hat, im großen Ganzen so wenig Rückhalt erfährt? Ist das nicht auch ein Spiegel unserer Gesellschaft – wo Neid, Missgunst und Anpassung an Kapitalinteressen über Menschlichkeit siegen?
Ich möchte daran erinnern: Frank Breidenbruch ist einer der größten Menschen, die Wuppertal hervorgebracht hat. Wenn es nach ihm ginge, hätte jeder Mensch genug zu essen und könnte in Würde leben. Er ist stets bescheiden geblieben, ist jedem Menschen mit Achtung und Empathie begegnet – unabhängig von Herkunft oder Stand.
Vielleicht ist es Zeit, dass wir uns gerade in Wuppertal – und besonders in der Kunstszene – wieder auf unsere Grundwerte besinnen: Menschlichkeit, Solidarität und Respekt.
Andreas Stock, 23.09.2025
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen