Dienstag, 31. Januar 2023

Leichte Wahl (?)

Du bist Dir sicher, welchen Weg,
erste oder zweite Tür , ganz klar,
zu finden was,  „Dir gut überleg‘,
Du suchst, ist hinter einer rar“.


Text und Bild : Andreas Stock 

Ort : Wuppertal 


Sonntag, 29. Januar 2023

Papiermüll

Zu trennen angehalten seit Stunde O der Grünen,
ob gute Entwicklung oder nicht sei dahingestellt,
fahren wacker mit dem E- SUV durch die Dünen,
unsere Werte wie der Müll Richtung Tür verprellt. 


Text und Bild : Andreas Stock 
Ort : Wuppertal 


Mittwoch, 25. Januar 2023

20 Meter über dem Meer

 

An einem sonnigen Tag im Januar wandelten wir auf dem Wanderweg entlang der Küste. Der Cami de Ronda lässt einen vergessene Orte entdecken und verweilen. 


Text und Bild : Andreas Stock 

Ort : Cami de Ronda 

Status alla Put in : Put out

Was haben amerikanische Hip Hop - Stars aus den 80er Jahren und die Cliquen in Wuppertal gemeinsam ?  Sie stehen total auf Statussymbole. Die kosten Geld, sehr viel Geld. Wir sprechen hier nicht von nachgemachten Goldketten, sondern von alten Immobilien und Spekulationsobjekten. 

Habt Ihr Sie erkannt, wisst Ihr wen ich meine, lang ist die Nase, kurz sind die Beine. 

Klingelt nichts ? Dann bitte Bild anklicken. 


Text und Bild : Andreas Stock 
Ort : Figueras 

Sonntag, 15. Januar 2023

Tdatsaipotu

Wenn man sich vernetzen will liebe Kinder : „ Was macht man da ? „

a) Kabel aus der Wand reissen, Anschluss abmelden

b) Menschen nicht grüßen, nicht ansprechen und wegsehen

c) Öffentliche Fördermittel beantragen und dafür private Konstrukte schaffen, Foren, Vereine gründen und immer hübsch medial das „Große & Ganze“ begleiten. Geld dafür ist da. 

d) Fremde und Ahnunglose sowie leicht beeinflussbare wie kompetenzlose Zeitgenossen involvieren in persönliche Interessen, man weiß ja nie. Verbindungen jedoch auf einen Umkreis von 500 Luftlinie begrenzen, sonst verliert man leicht die Übersicht über den gesamtheitlichen, fortwährenden Gesellschaftskongress. 



Text und Bild : Andreas Stock 
Ort : Irgendwo ( wo ist egal, kein Anschluss unter dieser Nummer )

p.s 

Richtig cool kommt es übrigens privat geführte Kneipen in einem mit öffentlichen Fördermitteln unterstützen und sogar geschenkten Gebäude zu betreiben und dafür zu sorgen, dass diese besonders gut läuft und bekannt wird von Seiten derer die somit auch gefördert werden oder dieses sogar freiwillig tun, die Bands von einem Publikum bezahlt werden, in dem Glauben, genau wie die vielen Freiwilligen und gutgläubigen Unterstützer, für eine guten Zweck zu bezahlen, um die Gewinne dann doch privat verwendet zu erahnen, ausserhalb der eigentlich zu fördernden, verfallenden Gebäude und der Kneipe, welche in Privatbesitz ist. 


Montag, 2. Januar 2023

Im anderen Feld

Es ist mal wieder alles schneller vorbei, als man sich aufregen kann. Winterzeit, Sommerzeit, wozu der Schwachsinn eigentlich noch existiert und nicht längst abgeschafft wurde weiß niemand, kann man auch nicht googlen, aber länger als 1-2 Wochen darüber sprechen, sich aufregen bringt einen auch nicht weiter. 

Dann kommt auch schon das lang ersehnte Sylvester, leider immer noch mit der tumpen Böllerei, kurz aufgemuckt, hat keinen Zweck, muss wohl raus der Dreck. Sieht so aus als würde sich die etwas regen, sich etwas ändern, längst nicht mehr ganz so viele lieben diese perverse Sauerei noch so wie früher ein jeder, aber halt nur regen, sowas wie das Zucken eines schlafenden Hundes, die soll man ja nicht wecken. 

Weiter geht es mit Nachrichten aus der Heimat, da man braucht jetzt eins, zwei oder drei (!)  Rathäuser, nur so könne man wirksamer werden. Was es heißt "wirksam" zu sein wird nicht erklärt, könnte man auch mit dem Rat auf den Rat(e)feldern der damals schon schneidigen Spielshow von Michael Schanze  ausspielen, eventuell sollte die Stadt eine Förderung beantragen für das Verlegen einer vom Rat geschriebenen Fibel auf handgeschöpftem Papier, welche uns kleinen Dummies das mal einfach das Wort "wirksame Verwaltung" erklärt im Zusammenhang gesetzt mit Digitalisierung in der modernen Verwaltung bei gleichzeitiger Inbeschlagnahme einer historischen Immobilie, welche eher musealen Aufgaben dienen sollte, beziehungsweise Ansprüchen gerecht werden könnte, als denen einer Verwaltungsfläche für eine Stadtverwaltung, welche bereits zwei Häuser betreibt, dazu noch Geld auf höchst windige Art und Weise verbrennt. Geht's noch Leute ? 

Was braucht man in Wuppertal nicht : 

a) Sommerzeit / Winterzeit 
c) Eine Fibel für uns Dummies 
d) Böllerei zu Sylvester


Text und Bild : Andreas Stock 
Ort : Wuppertal 


Wuppertal - Stadt der Seilschaften und der Korruption

Die Stadt versinkt immer mehr in endlosen Aneinanderreihungen fragwürdigen Abläufe, welche meiner Meinung nach nur durch Absprachen persönlicher Interessen oder Vorteilsannahme erst möglich sein dürften. 

Alle Bemühungen diese Korruption zu bekämpfen scheinen aussichtslos zu sein, Menschen und Journalisten*innen die sich für eine Aufklärung einsetzen werden ohne Skrupel aus dem Verkehr gezogen, denunziert, demontiert, perfekt gemoppt der Gesellschaft vorgeführt und damit systematisch vernichtet. 

Es hat also keinen Zweck gegen den Sumpf anzugehen. Ältere Menschen in Wuppertal über 80 sagen : "Das war schon immer so". Sie scheinen damit Recht zu behalten, es muss also etwas dran sein, wenn das Menschen sagen, welche schon seit über 80 Jahren in Wuppertal leben. Wenn ich kurz zurückdenke an die Skandale allein der letzen 3 Jahrzehnte wird einiges klar. Heute noch agieren sogar die Nachfolger zu Hofe der "Dreckspatzen" mit den gleichen Gutsherren, welche eindeutig der Korruption überführt wurden. Nur damals wie auch heute bedient man sich elegant der Gesetzeslücken oder noch schlicht der Verjährung. 

Wenn wir also glauben, es gäbe in Wuppertal irgendwo noch eine korruptionsfreie Zone, so irren wir da leider gewaltig. Ja genau das denke ich,  aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen als private Person und auch als Gewerbetreibender seit 1999, tätig in Städten wie Essen, Düsseldorf und eben zum grössten Teil in Wuppertal. Je größer die Möglichkeiten für Missbrauch sind, desto größer ist der Schaden den die, ich nenne sie mal "Maden" anrichten. Kaum einfacher als heute so scheint es, bedient man sich hemmungslos ohne Gefahr entdeckt zu werden, sogar noch viel simpler, es ist egal ob man entdeckt oder beobachtet wird. Die Clique buckelt perfekt, schon fast unwirklich putzig wie surreal, die Gesellschaft schaut  weg, ist zum großen Teil nicht interessiert, nicht involviert, teils verarmt, mit anderen Sorgen beschäftig ( In Wuppertal beziehen ca. 40 - 50.000 Menschen Leistungen vom Amt ) und die Dorfzeitungen schreiben, auch das genau sind persönliche Erfahrungen, genau das Gegenteil von dem was ich gesehen und vernommen habe, also meiner Meinung nach nicht im Sinne der Berichterstattung gemäß dem Journalistenkodex wie man deren Auftrag nach erwarten sollte. 

Den wenigen mutigen und tapfern Journalisten*innen und Politikern die dagegen kämpfen gilt mein tiefster Respekt, nur habe ich den Glauben leider fast verloren, dass sich da etwas ändern wird. 

Fazit : 

Die Gesellschaft wird nicht zu dem was sie selber aus sich macht, dazu fehlt Ihr einfach die Kraft dies aus sich selber heraus zu tun, sie ist aufgrund ihrer geschwächten Konstitution einem dreckigen Spiel unterworfen, wird stumpf geformt, manipuliert von denjenigen, welche die Mittel haben das System auszunutzen, um Missbrauch zu deren eigene Gunsten unrechtmäßig zu betreiben. Die Entwicklung ist sehr gefährlich für arme, kranke, schwache, alte Menschen und Kinder. Welchen Schaden dies für unsere Gesellschaft bedeutet, genau diese Menschen die Hilfe brauchen,  weiß jeder sofort,  wenn er nur kurz darüber nachdenkt. 

Die Institution, welche dieser Entwicklung Einhalt gebieten könnte bräuchte mindestens fünfundzwanzig hoch qualifizierte Mitarbeiter*innen.  Hat sie aber nicht. 



Text und Bild : Andreas Stock 
Ort : Wuppertal 


Sonntag, 1. Januar 2023

Haus im Dorf

Der Wecker des Handys klingelt mit Plöppelton und ich tapse kurz darauf in durch die Küche und filtere den Kaffee am Morgen, noch im Halbschlaf, bereits das Handy im Anschlag, in die Termoskanne. Nach einiger Nachrichten-Checkerei, mündend in Kaffeprött-  Schlabberei, setze ich mich um kurz vor 8.00 Uhr ganz "amtlich" an den Rechner und beantworte die ersten Emails schon etwas "geordneter". "Gut", denke ich. Da es einige dringende Dinge gibt, wie wartende Monteure die bei einem Kunden niemanden antreffen und in meinem Auftrag dort Büromöbel montieren sollen, kann ich sofort agieren per email, WhatsApp und Telefon. Neben anderen Beschäftigungen aus meinem Arbeitsalltag vergeht der Vormittag, während ich mich nebenbei dusche, frühstücke, Klamotten für die Reise packe. Höhepunkte an diesem Morgen sind die glücklichen Augen meiner Liebsten und der Moment an dem es ernst wird, allerletzte Dinge wie Ölstand, Kühlwasser zu kontrollieren und wir gemeinsam kurz vor 13.00 Uhr auf die Reise gehen. Zu dem kleinen Haus im Dorf. 

Der Hunger lässt uns dann doch noch einen Stop im heiß geliebten Mangi Mangi einlegen. Wer will schon hungrig starten auf eine lange Reise. Um ehrlich zu sein legen wir eigentlich immer vor einer Reise dort den ersten Stopp ein - es gibt meiner Meinung nach keine bessere Gelegenheit entspannt aufzubrechen an einen Ort an dem man gern verweilt. Nach einem kurzen und intensiven Genuss verlassen wir mit dem Geschmack eines Cortados auf der Zunge das Städtchen Wuppertal. A46, rund 75 Liter Diesel und jede Menge leckeres zu Essen im Kühlschrank unsereres kokumagelben Bullis machen sich mit uns auf. Stunden unter zugezogenen Wolken vergehen wie die Fiesseltropfen auf der Windschutzscheibe unter den fleissigen Scheibenwischern. 

Luneville, hier halten wir gern für eine Übernachtung nach diversen kurzen Pausen und 400 Kilometern passt uns dieses kleine Städtchen in dem es eine sehenswerte Gebäude, Restaurants und einen großen Park gibt. Es hat den Anschein, dass hier nie etwas los ist, man sieht kaum Menschen auf der Straße, alles wirkt verlassen, ausser Betrieb. Wir erfahren über Luneville so einiges durch das Internet, wir sind gern hier und schätzen die ungewöhnliche Amibiente hier, wo sicher einiges passiert wenn man nur weiß wo und wann. 

Die Nacht ist ruhig und wir schlafen lange im gemütlichen Bulli. Das Frühstück nehmen wir schon fast am Mittag und setzen danach die Reise fort, halten vorher noch kurz an dem örtlichen Supermarkt dessen Größe auf eine Zulauf aus einem 100 km - Radius schließen lässt. Gefühlt 20 - 30 Kassen nebeneinander beeindrucken uns jedes mal aufs Neue. Kurz noch nachtanken an der Kreditkartensäulentankstelle im Ort. Back on the road. 

Wir beschließen die Fahrt, die restliche tour in einem Rutsch zu machen. Meine Liebste arbeitet zur Zeit an einer Publizierung. Die Zeit rennt. Normalerweise dauert unsere Anreise 3-7 Tage mindestens, jetzt aber haben die Arbeit und der Zeitplan andere Abläufe für uns vorgesehen. Wobei ich auch immer von unterwegs arbeite, noch auf dieser Fahrt Verkäufe abschließe braucht es doch für wissenschaftliche Arbeiten, Ausformulierungen doch einen ruhigeren Ort. 

An diversen Rastplätzen machen wir uns leckere Snacks wie Brot mit Käse, Oliven, Salsgurken zurecht, wärmen uns ein Süppchen auf. Menschen strömen an uns vorbei, exponiert vor einem Vorplatz einer Tankstelle, stehen wir mit unserem Bulli inmitten der Szenerie. Jüngere, Ältere, Verdatterte, vom Autofahren versteifte, daddelde wanken wie Majonetten in Richtung Tankstellentoilette. Viele machen den Eindruck ferngesteuert zu sein, völlig ausgewechselt joggen einige zurück zu Ihren wartenden Autos, es muss ja schließlich schnell weiter gehen, vergessen werden will ja niemand. 

Ankunft in Spanien nach Mitternacht. Wir verlassen die Autobahn kurz nach dem Grenzübergang und fahren ein Stück über die N2 bis wir abbiegen in Richtung Biure, einem Minidorf von gefühlt 30 Einwohnern. Offiziell sind es aber ein paar mehr. Die Zufahrt führt dann über eine 3 Kilometer lange Straße durch Weinfeder und Wald. Wir sehnen ein Wildschwein am Straßenrand und ich mache Anstalten anzuhalten. Es zu beobachten oder zu fotografieren wie bei einer Safari kommt mir in den Sinn. Eine Einigung anzuhalten mit einer kurzen internen Abstimmung wird aufgrund von Müdigkeit nicht kurzfristig möglich. So kommen wir dann an, in dem kleinen Dorf in der Nähe von Figueras. Es ist nebelig, alles liegt im dunkeln. Wir parken das Auto hinter dem Haus und fahren durch ein Tor, nach dem wir das Gatter weggeschoben haben, unter dem Kakibaum welcher zum Herbstende die leckersten Kakifrüchte trägt. Diese verspeisen wir am liebsten als Garnitur auf unserem Müsli. Die alte große Holztür wird mit einem 15 cm großen Schlüssel wie aus einem Märchenfilm aufgeschlossen. Nur das wichtigste nehmen wir mit rein und gehen um 1 Uhr direkt ins Bett. Die Decken aus dem Bulli nehmen wir mit rein. Zähneputzen, ab ins Bett.

Die Nacht war wirklich sehr kalt und das Haus ist in den letzten 2 Monaten auch nicht bewohnt gewesen, der Kamin blieb aus in dieser Zeit. Mauern, Böden und Möbel haben anscheinend die Kälte der Nächte gespeichert, es scheint alles strahlt Kälte aus. Die kleine Elektroheizung im Schlafraum leistet verweifelt Widerstand gegen die Kälte aber hat kaum eine Chance. Wir haben kalte Füße und trotz großer Müdigkeit brauchen wir einen Moment um in den Schlaf zu finden. Dank dem Kapuzenpulli von Horst ( Glas Cremand, Honig Croissant ) bin ich einigermaßen warm eingepackt und wache am Morgen erholt auf. Meine Liebste ist schon wach, hat Kaffee gekocht und sitzt schon fleißig am Schreib-Frühstückstisch in der Küche mit Ihrem Laptop. 

Nach einigen Tassen Kaffee fange ich an das Auto auszuräumen und das Laub vor der Tür zusammenzufegen. Der Hintereingang des Hauses im Garten ist völlig zugeweht. Danach gehts zum Frühstück und unter die heißte Dusche. Wir frühstücken einen leckern Quark mit ein paar Körnern darübergestreut und verschiedenen Zutaten wir Ölen und Obst, was das ganze gefühlt zu einer wohlschmeckenden Verjüngungskur werden lässt. So gestärkt starte ich dann mit einer langen Einkaufsliste in Richtung Figueras auf die N2. Kurz noch in die andere Richtung abgebogen zum auftanken, der Tank ist fast bis auf den letzten Tropfen leer. Die Tankaktion startet mit einem Fehlversuch.  Ich versuche den LKW - Rüssel in den Tankstutzen zu stecken was natürlich nicht geht. Kurzes umrangieren, dann klappt's auch schließlich mit der Tankerei. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite redet eine Straßenprostituierte laut und gestikuliert mit den Händen.  Ich gehe zur Kasse und frage : "Con Tajeta" und halte mein Händy hoch.  Das Gerät akzeptiert die Karte erstmal nicht und ich wechsle von Master auf Kreditkarte im Display, die Zahlung geht durch.  Hinter mir an der Zeitschriften und Süssigkeitssauslage steht auf einmal die Prostituierte und redet irgendetwas von Rauch, ich verstehe es genauso wenig wie die Frau an der Kasse der Tankstelle, welche kurz darauf in meinen Rückspiegel immer kleiner wird. 

Die Weinfelder und Umgebung liegt unter einer leichten Nebeldecke alles ist weichgezeichnet und wirkt malerisch und verräumt. Der Parkplatz auf dem Carrefour ist proppenvoll und ich parke etwas weiter vom Eingang entfernt wo ein Autohändler gebrauchte Autos anbietet. Ein Einkaufswagen ohne Münze steht dort auch rum, so ausgerüstet gehts in den Supermarkt. 

Der Einkauf geht erstaunlich schnell, manches muss ich googeln, Sellerie auf spanisch heiß Apio. Anderes packe ich ein, auch wenn es nicht auf der Liste steht. Gemüse kann man immer brauchen. Geplant habe ich für den Neujahrstag einen Pulpo in Gemüse und Rotwein zu kochen. Mit vollem Einkaufswagen gehts zurück zum Auto. Ein Café con leche vorm Supermarkt in der Sonne geht immer, nur die diversen Anrufe während dieser Pause gelingen aufgrund technischer Gegebenheiten leider nicht.  Nun wird ein kleines Restaurant angesteuert bei den ich ein Mittagessen zum Mittnehmen kaufen möchte für zu Hause. Meine bessere Hälfte wird bestimmt auch hungrig sein. In der letzten Minute bekomme ich noch ein Menü mit Morcilla, Chorizzo, Salat und eine Art Pommes. Ein Stück Kuchen als Dessert gehört auch dazu. Die 1,5 Liter Flasche nehme ich auch noch mit. Mich erwarten strahlende Augen als ich um 16.00 Uhr wieder auf der Bildfläche im Dorf und zuhause erscheine. Wir essen direkt. Die Stärkung tut gut. Für sie gehts danach wieder an die Arbeit, für mich zur Siesta. 

Eine Stunde später ist es Zeit schon wieder aufzubrechen. Wir gehen essen, heute ist Sylvester, die letzte Nacht in 2022. Das Restaurant Bocam ist unsere Wahl. Das Essen dort ist ausgefallen, speziell, die Wahl fiel leicht dort zu reservieren. Es war eine gute Entscheidung. Das Menü war exzellent und die Weine wunderbar. Der Abschluss war unerwartet, hat aber noch mal einen Riesenpass bereitet. In einem Gespräch über Wünsche für das neue Jahr vertieft werden bunte Glitzerbeutel mit kuriosem Inhalt verteilt. Inhalt sind Maske, Kegelhut, eine Tröte. Diverse Luftschlangen und Papierschmuck runden das Partyequipment ab. Dann geht es auch schon los. Tröten werden auf die maximale Belastbarkeit getestet, teilweise im Dauerbetrieb direkt  ins Ohr des Nachbarn, nicht meins wohlgemerkt. Ein Highlight ist die Anprobe aller "Kleidungsstücke" wie auf einer Clownsnase, welche ich zu erwähnen vergass.  Diese fällt natürlich beim ersten "Trötversuch" ab, Lachattacken mit angrenzenden, leicht im Anflug zu verzeichnende Tränen- und Weinkrämpfen mit Lachen einhergehend lassen meine Comedyeinlage zum Erfolg werden. "Mal nicht übertreiben, nicht das Pulver direkt verschießen", denke ich, versuche das Gespräch wieder auf das davorige Niveau zu steuern. Da habe ich aber nicht mit dem Spassvogel gerechnet den meine Liebste gerade in sich selber geweckt hat. Nun ist sie dran und ich filme Ihre ersten Gehversuche als Nasenclown mit Trölerei. Die Luftschlangen lässt sie fantastisch durch die Luft kringeln, ich bekomme das nicht hin trotz größter Anstrengung beim Pusten. Mir wird schon blau vor Augen als irgendjemand gerade auch aufgibt und die Luftschlange einfach noch zusammengeklebt durch den Raum wirft. "Irgendwie schon witzig", finden wir. So essen wir dann die zwölf Weintrauben zum Glockenschlag und stoßen auf das neue Jahr an. Einige der Gäste sind aufgestanden und machen Tanzähnliche Bewegungen, manche sitzen weiterhin und tröten, Das Personal vom Bocam kümmert sich noch etwas um die Gäste und dann stößt man auch auf das neue Jahr an und der Dienst am Kunden ist im Grunde damit beendet. Wir machen uns auch startklar. Bevor wir das Lokal verlassen verwickelt ich noch die Kellner in ein Gespräch und frage nach den Espressotassen auf der Kaffeemaschine, dort habe ich zwei Tässchen entdeckt die nach "Dali" aussehen. Kreiert wurden die von Max Petrone. Der Chef des Hauses schenkt uns die beiden Tässchen als Andenken. So treten wir beseelt die Heimreise nach Biure an. Wir werden nicht weiter feiern sondern das Bett ansteuern.  Auf der Agenda steht noch die Arbeit. Der Plan ist diese am Neujahrstag zu beenden weil die Abgabe des Textes meiner Liebsten bevorsteht zum Tagesende. So kommen wir gegen 2 Uhr ins Bett.


Der nächste Tag beginnt wie der erste. Ich finde meine Liebste arbeitend vor und nach dem 2 Kaffee setze ich mich dazu und schreibe diese Zeilen. Wir werden jetzt frühstücken. Es ist jetzt bereits 12.29 Uhr und ich lese gerade auf Instagram Neuigkeiten aus Wuppertal. Wieder einmal lese ich Dinge die so unglaublich, geradezu schlicht, plump an Dreistigkeit nicht zu überbieten sind. Die Obrigkeit stellt als fortwährende Wohlfahrtgesellschaft, dem Anschein nach spontan beschlossene Pläne, garniert mit leicht verdaulicher, soziomedialer Nebenwirkung der Öffentlichkeit kurz vor Jahresende, der Sylvesternacht vor. So leicht glaubt man also dubiose Machenschaften dem Volke servieren zu können ? ( Erklärung : Das volle Fass bekommt gerade den Boden ausgeschlagen ).  Ich beschließe mich dem Thema Korruption und Misswirtschaft gedanklich heute nicht mehr weiter zu verdingen. Es sind einfach zu viele Maden welche sich satt fressen wollen am Gammelfleisch des dünnen Speckgürtel von Wuppertal, zu viele Skandalverläufe haben bewiesen, dass es sich nicht lohnt in Wuppertal auf "faule" Stellen am innerstädtischen Fallobst hinzuweisen. Sollen die sich in Wuppertal doch Ihr Versailles beziehen. Wo das hinführt weiß man ja. 

Also lassen wir das jetzt einfach mal so stehen und freuen uns des Lebens. Draußen scheint die Sonne. Es zieht mich hinaus. 


Eine Runde durchs Dorf, zu Fuß. Die Beine vertreten, schauen was es so neues zu sehen gibt. Die wenigen Menschen die einem begegnen, wie der ältere Herr mit einem kleinen Hund, grüßen und wünschen auf katalanisch ein frohes neues Jahr. Ich antworte auf mit. "Feliz and Nuevo". Es geht nach gut einer Stunde zurück. Es dämmert bereits. Wie mir Maik eindrucksvoll am Telefon berichtet ist es in Deutschland schon richtig dunkel und duster. Zurück im Haus fange ich direkt an den Abend vorzubereiten. Meine Liebste arbeitet immer noch fleissig, vertieft, mal am Küchentisch, mal auf dem Sofa.  Nachdem ich Holz nach oben getragen habe und den Kamin angezündet habe fange ich direkt an mit den Vorbereitungen für das Abendessen. Das Gemüse wird vorbereitet und im Topf gedünstet, mit Tomatenmark angerührt, nach kurzer Zeit mit Rotwein abgelöscht. Der Pulpo, dieses mal aber ein Rejo de Poton wird in den Kopf gelassen und darf dann mehr als eine Stunde köcheln bevor er kurz angebraten und serviert wird. Der Abend und das Essen wird abgerundet mit Wein, Brot und Käse. Das neue Jahr wird mit allen Ehren empfangen und gebührend begonnen. Wir fallen hundemüde ins Bett um 0 Uhr. 

Als ich wach werde ist die andere Seite des Bettes schon verlassen. Nebenan sind Handwerker anscheinend mit schwerem Gerät zugange. Dann werde ich auch mal aufstehen. Freue mich schon auf den fertigen Kaffee aus der Termoskanne. Der Kaffee dampft in meiner Tasse, während am Küchentisch schon die grauen Zellen der Historikerin des Hauses intensiv an der Forschung und deren Formulierung für die Publizierung arbeiten.  Ich fange auch locker an. Erst mal die Nachrichten in WhatsApp und im email - Postfach anschauen. Dann fallen mir nach und nach die Dinge ein die jetzt zu erledigen sind. Die Festplatten in meinem Köpfchen scheinen sich für den Jahresanfang wieder neu zu formatieren. Den Vorgang nicht jetzt bloss nicht unterbrechen und am besten dazu noch einen Kaffee nachschenken lassen,   "Danke", sehr lecker. Von nebenan hört man ein Rumpeln und Bohren. Nach verschiedenen digitalen Erledigungen frühstücken wir erst mal den mit viel Liebe zubereiteten Cerealienquark. Anschließen arbeiten wir beide noch mal vor uns hin und ich mache mich fertig und fahre zu einem Baumarkt in Richtung Roses und infomiere mich zum Thema Kaminöfen und berichte dem erstaunten Verkäufer, dass wir in Deutschland sogar Gaskamine mit Abluftrohr und Infrarotplatten - Heizungen haben. Er will mir etwas mitteilen und versucht dazu noch etwas in sein Handy einzusprechen. Ich erkläre ihm, dass ich alles verstehe und meine Frage zu Transportkosten sich nicht auf den Kamin sondern auf Holz bezögen. Soweit so gut Ich schließe die Beratung mit ein paar erhaltenen Informationen und Anfeuerholz auf dem Rollwagen ab. Auf einen Kaffee fahre ich noch im Supermarkt vorbei und überlege noch etwas einzukaufen was ich aber dann bei Kaffee und Baguette mit Tortilla verwerfe und zurückfahre. Wir haben ja alles da und außerdem noch von gestern einen Rest vom unserem Pulpoersatz, dem Rejo der Poton, angekommen wird alles ins Haus gebracht, die Arbeit noch einmal aufgenommen und direkt mit einem Kaffee und Keksgedeck unterbrochen. Ein paar digitale Aktivitäten zum Job fließen in diese gerade welche die Buchstaben auf dem weißen Untergrund meines Laptops entstehen lassen. Ah ja, eine Sache war noch interessant. Der Berater und Verkäufer im Baumarkt hat mir seine email und die Webseite aufgeschrieben, mit links, nicht ungewöhnlich, jedoch schrieb´ der von oben nach unten. Nicht von links nach rechts, wie in der chinesischen Schrift von oben nach untern. 

Es sind eine Tage vergangen. Wir hatten einen Freund, namens Jesus, zu Besuch, meine Liebste nenne ich mittlerweile Carino und wir haben den Trott ein wenig unterbrochen, waren am Meer spazieren, essen bei Chez Louisette, mit unserem Besuch in der Weinbar in Figueras und haben im Haus musiziert. Mit Gitarre, Akkordeon und Porzellan-Congas wurde es bei Wein und Kaminfeuer sehr lustig und gesellig. Nach einem etwas ruhigerem Tag sind wir auch schon wieder unterwegs und schauen uns in den Läden der Umgebung um nach diversen Dingen für den Haushalt. Einkäufe wurden erledigt. Heute Abend kochen wir Muscheln.Wir sprechen noch einige Male über die Gespräche während wir Besuch von Jesus hatten, sein Name ist eigentlich Jesué, aber nennen wir ihn ruhig Jesus. Die Zeit in der er bei uns war war auch der mit der Tag an dem die heiligen drei Könige Jesus von Nazaret besucht haben. Lassen wir es also mal dabei, oder? Jesus war im übrigen mit einem alten VW - Bus in Campingvariante unterwegs in Spanien. Sein kurzer 2-Tages-Stopp bei uns war eine freudige Unterbrechung unseres Alltags hier. Es ist schön Besuch zu empfangen, schön auch wenn er so lieb und sympathisch eben wie dieser junge Jesus ist.




Heute sitzen wir nach der Rundreise durch die Supermärkte, Möbelmärkte und Küchenstudios in der nächsten Ortschaft Figueras am Küchentisch und arbeiten noch ein paar Dinge ab, der Kamin brennt und ich schreibe diese Zeilen nachdem ich eine email an einen Kunden geschrieben habe. Erwähnen könnte man noch, das wir heute zum ersten mal in der neuen Dorf-Sala waren. Ein Sala im Dorf ist Kneipe, Restaurant und Veranstaltungsort in einem und bietet den Dorfbewohnern einen Raum für soziales Miteinander und günstiges Essen. Es war nicht der beste Start für das engagierte Team der Sala, was das Essen betrifft an heutigen Tag, aber sehr nett und freundlich sind sie, eine gutgelaunte Frau mit verstauchter Hand in einer Trageschlaufe und Ihr etwas verpeilter Koch oder Partner - weiß man noch nicht so genau,  auf jeden Fall.  Also bekommen Sie natürlich bald eine weiter Chance. Aller Anfang ist schwer in einem Dorf mit so wenigen Einwohnern. Sich da ins Aus zu schießen geht leider sehr schnell. Wir zeigen Nachsicht und bedanken uns bei Ihr für alles, weisen nur auf den Umstand hin, dass die Butifarra nicht ganz durch gebraten war hin. 

Jetzt ist der letzte Tag in Spanien angebrochen. Die Zeit ist verflogen. Was noch alles geschah. Wir haben Seeigel gegessen, Seegurken-Einlage, spezielle Muscheln aus Galizien und jede Menge guten Weines genossen. Käse und Wurstspezialitäten muss man glaube ich nicht erwähnen. Kurz, es ging uns gut hier und beim Aufräumen und Saubermachen machen wir schon Pläne für das nächste mal in hier im schönen Emporda, wobei genauer gesagt Carino damit beschäftig ist die Planung und die Details zu besprechen für einen Hausumbau hier im Dorf. 

Highlights gab es genug in den letzten Tagen und mal schauen was mir so spontan einfällt. Wir waren öfter unterwegs am Meer, am Cami de Ronda genauer gesagt und gestern war ich sogar schwimmen. Ein Essen, eher ein Umtrunk mit alten Bekannten in der Sala von Darnius war besonders witzig weil wir mit Watti, einem 86 jährigen Schweizer seinen Geburtstag nachgefeiert haben und Ines fleissig mit uns Wein getrunken hat. Die Pizza hatte es Ihr auch angetan. Nach einigen Befehlen aufzuessen und auszutrinken haben wir dann noch kurz einen Belgier kennengelernt, mit sehr verwilderter ZZ - Top - Optik, wonach wir dann Ines noch bei einer Freundin abgesetzt haben. Leicht bis Mittelgewicht besäuselt wird sie da wohl auf dem Sofa beim Farbfernsehen ein sanftes Nickerchen zur Mitternachtsstunde genossen haben, so meine Vermutung nachdem ich sah´wie sie in einer eleganten Schlangenlinie davon huschte. Die skurrile Dorfgemeinschaft ist in der Tat sehr interessant, inspirierend so gleich liebenswert. 



Carino macht einen kurze Pause und ich unterbreche meine Routine die Putzroutine zu pausieren und begeben mich jetzt mal wieder ans Werk. Heute Abend möchten wir alles parat haben, ein wenig genießen
bei gutem Essen und Wein, um morgen gegen Mittag aufzubrechen. 

Ach jetzt erinnere ich mich gerade an den Tag an dem wir in Figueras waren und unbedingt mal sehen wollte was der hiesige Büroeinrichter so anbietet und was dort für Menschen arbeiten. Kurz gesagt, ein echter Reinfall. Die Produkte nicht erwähnenswert, die Frau, welche aus einer dunklen Ecke auf mich zukam war eine seltsame Erscheinung und froh´ als ich wieder weg war. Spanien und Büromöbel ? Eher ein Thema für jemanden aus der Branche als für "normale" Menschen. Wieder auf der Straße entdecke ich ein völlig unscheinbares Café, nein eine Bäckerei und beschließe mich dort einmal umzusehen. Goldrichtige Entscheidung und ich verlasse mit einem herzhaften Bocadillo und einem Café con leche den süssen Laden. Der Kaffee schmeckt fantastisch, den Bocadillo esse ich erst mit Carino, welche übrigen gerade Fliesen aussucht,  am nächsten Tag zum Frühstück, warum ? Lange Geschichte. Ein paar Meter weiter kommt ein Laden "Segundo Mano", schon bin ich fast drin, das heißt, so einfach ist es gar nicht reinzukommen, man muss eher klettern und sich reinschlängeln. So geht es weiter und man verliert sich in einer Art Labyrinth aus übereinander gestapeltem Plunder aus alten Elektrogeräten, Fahrrädern und allem was man so auf dem Sperrmüll finden kann. Aber dann entdecke ich Bilder, viele Bilder, interessant wie mir scheint nicht wirklich auf den ersten Blick. Ich schieße von den Unterschriften ein paar Fotos, warum weiß ich selber nicht so genau, aber später kann man ja mal schauen ob jemand berühmtes dabei ist. Und so ist es dann auch. Der Name Amat taucht im Internet auf, in Museen vertreten und in der Tat ein berühmter Maler, ein Kunstkrimi beginnt. Die Unterschrift auf den Fotos im Internet sehen aber leider andere aus als die auf meinem Foto. So suche ich dann am Abend und am nächsten Tag weiter und werde fündig. Josep Amat hat seine Unterschrift teilweise in der vorgefundenen Art verfasst und teilweise auch anders. Habe ich Glück ? Ist es ein Werk von ihm ?  Am nächsten Tag werde ich das Bild unauffällig
kaufen und werde dem Ladenbesitzer sagen, dass ich gestern kein Geld dabei hatte und noch mal wegen den Kassetten da bin, welche ich mir angesehen hatte mit alten spanischen Schlagerstars. Alles läuft gut. Für 5 Euro erhalte ich das Bild und trage es zum Auto durch die Stadt. Carino ist um 18.00 Uhr gerade fertig mit dem Fliesen aussuchen und ich habe das Werk im Auto liegen. Sie sieht sofort, dass es ein Druck ist, schade, ich dachte es wäre ein Bild aus dem Museum, dem Nationalmuseum von Katalonien. Leider zeigt sich an dieser Stelle, dass ich keine Ahnung habe. Der Spass war's wert, die Kassetten dudeln ab jetzt im Maverick von Carino und eine selbstverfasste Anekedote mehr  in dem Buch unseres Lebens.

Wir sind jetzt gerade in der Küche von Casinos Omi & Opi. Carino ruht sich aus.



Die nächsten Tage werden viele Erinnerungen hervor bringen wenn die Zeit der Sehnsucht nach Sonne, Berg und Meer zu Tage fördert. Die Eindrücke, die Naturerlebnisse wirken nach. Im Naturschutzpark Cap de Creus waren wir auch, wie in Colera und einigen anderen wundervollen Orten. Davon berichte ich vielleicht noch später. 


Text und Bilder : Andreas Stock 
Ort : D/F/ES 

























Wuppertal ist verarmt und obdachlos

Wuppertal verkommt zum Dreckloch. Die letzten Inseln des Wohlstands werden immer kleiner und schotten sich ab. Woran es liegt ? Die Menschen...