Herr Pico : "Hallo, Herr Bello.
Kurze Pause
Herr Pico : " Wie geht es Ihnen?"
Kurze Pause
Herr Pico : " Ich reise zur Zeit nicht viel,
und Sie ?"
Kurze Pause, die Ampel wird grün, die
Passanten überqueren die Morianstraße
in Richtung Postgebäude.
Herr Pico : " Bis bald, ich habe es eilig,
muss jetzt schnell nach Hause, ganz
dringend ausruhen, aufs´ Sofa."
Herr Pico dreht sich um und zwinkert
Herrn Bello zu, hebt die Hand zum Gruß
und wendet seinen Blick nach vorn.
In diesem Moment erfasst ihn die 625 in
Richtung Sudberg. Ein Schlag, ein Rauschen,
aufsteigende Schwärze und eine bleierne, süße
Mischung aus Übelkeit und berauschender
Leichtigkeit durchfährt Herrn Picos
erschlaffenden Körper*, eigentlich auch nur
seinen Kopf, der in diesem Moment mit der
Hinterseite auf den Asphalt aufschlägt.
Damit ist Herr Pico raus, und Herr Bello
geht bereits in die entgegen gesetzte Richtung.
Seine spontane Idee einen Kaffee im
Museumscafe zu genießen, hatte ihn
während der Rotphase überzeugt, kehrt
zu machen und fortschreiten lassen.
Von Herrn Pico´s Tod erfuhr Herr Bello
aus der Rundschau.
( Verkehrslärm, Hupen und
Fussgängerzonengeräusche )
*
Herr Pico hatte in seinen letzten Sekunden
sehr interessante Gedanken. Er war bis
zuletzt völlig überzeugt von der Annahme,
er bestünde komplett aus gestapelten
Dominosteinen, welche aus unerklärlichen
Gründen keinen Zusammenhalt mehr
generieren.
Text und Bild : Andreas Stock
Ort : Wuppertal
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