Als Kind ging ich oft zu meinem Freund in der Nachbarschaft. Er hatte genauso viele Legosteine und Spielzeug wie ich selber. Doch war ich gern dort und er spielte meistens lieber in den eigenen vier Wänden seines Universums. So kam es, dass ich dort einen Großteil unserer gemeinsamen Spielzeit mit Ihm in seinem Zuhause verbrachte und wir somit ausschließlich mit seinem Spielzeug spielten, bauten und große Abendteuer erlebten.
Zu Beginn jeder Session mußte ich feststellen, dass meine Häuser, Burgen, Höhlen oder Schlösser zerstört waren und sich wieder in Einzelteilen in den Kisten befanden. Somit fingen wir jeden Tag an wieder aufs Neue zu bauen und zu erfinden. Die Suche nach dem nächsten Legostein artete in einem Fieber aus und wir verloren uns im sozialen Konstruktivismus bis unsere Köpfe glühten. Es entstand jedesmal etwas ganz Großes.
So entstanden viele Gebilde und Gefährte sowie Fluggeräte, welche heute wahrscheinlich der Wissenschaft dienen könnten und dem technischen Fortschritt zur Lichtgeschwindigkeit verhelfen würde.
Wäre da nur nicht der unaufhaltbare Drang meines Freundes gewesen alles nach meinem allabendlichen Abschied fein säuberlich aufzulösen und die Bausteine meiner genialen Prototypen in den Tiefen der Legokisten zu verklappen.
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