Ich liege auf dem Bett, nehme das Buch, lese die ersten Wörter und Zeilen, schaue kurz nach rechts aus dem Fenster. Es ist dunkel und es fällt Licht von der Straßenbeleuchtung unter meine Zimmerdecke. Die Geschichte gefällt mir auf Anhieb, vertiefe mich immer mehr in die Story, vergesse alles um mich herum.
Die Geschichte handelt von einem Mann der sein Leben lang Lieder schrieb. Er trug sie nur den Tauben im Park seiner Stadt vor, welche immer weinten wenn er sang. Die Menschen um ihn herum konnten seine Stimme nicht hören, nicht verstehen. Der Mann war taubstumm und seine Lieder hörte er nur in seinem Kopf. Niemand ausser ihm und den Tauben hatte jemals einen Ton oder eine Passage aus seinen Liedern gehört.
Eines Tages sah er im Internet ein Angebot von Amasong, einem Internethändler, welcher ausschließlich über Filialen vor Ort in den Städten Musikequipment verkauft, sein Angebot jedoch fantastisch im Internet erklärt und sehr sympathisch anpreist. Das Gerät solle aus den Musikstücken, aktiver Musiker Bilder entwickeln können. Die Idee war, damit für Gehörlose Musik sichtbar zu machen, auf Konzerten oder dem Bildschirm für Online - Konzerte. Die Idee fand der Mann sehr gut. Er war sich sicher, ein solches Gerät mit einem Umkehrmechanismus auch für seine Zwecke nutzen zu können. Die Idee war geboren und so ging er etwas aufgeregt ans Werk.
Er kaufte also das Gerät noch am gleichen Tag in Impflinghausen, einem Stadtteil in Wogatal, welcher weniger beliebt bei den Wogatalern war, die Mieten waren daher sehr günstig und viele junge Firmen wie Amasong siedelten sich dort seit einiger Zeit an.
In seiner Wohnung angekommen machte er sich direkt ans Werk. Als Dipl. Physiker und erfahrener Computertechniker sowie Programmierer für Zukuntssoftware, war es für ihn nach einigen Testversuche kein Problem die Lösung zu finden für sein Vorhaben. Der Code war noch in der gleichen Nacht programmiert, der Umkehrmechnismus am frühen Morgen auch direkt installiert. Jetzt konnte er beruhigt schlafen gehen. Den ersten Versuch würde er unternehmen wenn er ausgeschlafen ist. Nach wenigen Minuten schlief er tief und fest. Er träumte von Konzerten die er auf der ganzen Welt gibt und in New York erlebt er den Höhepunkt der Konzertreise. Er sang sein liebstes Lied vor mehr als fünf tausend Menschen und ein Orchester setzte im Refrain ein, das Feuerwerk wird gezündet als der brandende Applaus nicht enden will.
Während er tief und fest schläft druckt das Gerät eine Grafik aus. Es hat sich via biosync, einer Art Bluetooth, mit seinem aktivem Stammhirn verbunden.
Plötzlich werde ich wach, bin tatsächlich eingeschlafen. In der Küche fülle ich ein Glas mit Wasser gegen den Durst und den trockenen Mund. Im Wohnzimmer läuft noch das Fernsehgerät.
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