Es geht um Geld, sehr viel Geld. Die elegant, in Jill Sander, gekleidete Madame S. verhandelt mit dem jüngeren Mann, schwarzer Anzug, nagelneue Schuhe, in professioneller Manier. Sie möchte das Auto kaufen, offenbart ihre Schmerzgrenze, während sie einen Anruf annimmt, zelebriert sie ihre Geringschätzung gegenüber dem elenden Wurm am anderen Ende der Leitung, schaut dem Autoverkäufer erst in die Augen und dann zu Boden. Sie bekommt das Auto zu ihrem Gebot.
Madame S. fährt mit ihrem neuen Cabriolet in die Schweiz und kehrte von diesem Wochenendtrip bis heute nicht zurück.
Der Autoverkäufer ist 2 Wochen später auf die Idee gekommen, ein neues Leben zu beginnen. Die neuen, unbequemen Schuhe presst er mit dem Anzug in eine Plastiktüte. Sie hängt seit 3 Tagen an einem öffentlichen Bücherschrank in der City. Seitdem läuft er zu Fuß durch Europa in Richtung Saragossa.
Zur gleichen Zeit geht die fünfjährige Aufenthaltszeit eines koreanischen Börsenmaklers in Zürich zu Ende. Er hat die ersten 1,5 Jahre jeden Tag 14 Stunden gearbeitet und nach seinem System an den Weltmärkten gehandelt. Die selbstprogrammierte Handelssoftware hat in das seine dazu getan, ihn das zweite Jahr in Zürich als Millionär leben zu lassen. Im fünften Jahr ging die Lust weiterhin in der Schweiz zu leben, genau wie sein Konto, gen Null, es war an der Zeit, nach Wuppertal zurück zu kehren.
Text und Bild : Andreas Stock
Ort : Velbert
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