Eine Gruppe Schüler verweilt auf dem Schulhof.
M. steht abseits und versteht kein Wort. Weder akustisch, noch im Ansatz als Laute verständlich wahrnehmen kann sie die Worte, welche wie ein
Brei mal kochend, blubbernd oder laut in Ihr
Gesicht klatschen, noch irgendeine Silbenver-
ständlichkeit kann Ihr Hirn entschlüsseln.
Die Gruppe wird größer, die Stimmen lauter.
M. geht ein Stück weiter, bleibt etwas weiter
abseits stehen, um in einem Bereich zu
verweilen, in dem sich die Wortprojektile wie
Linien und Schnitte in Ihren Trommelfellen
abprallend, prasselnd eingravieren und sofort
wieder verflüchtigen, merkwürdig summend,
wallend, sich wie Druckstellen anfühlen, zudem
eine anstrengende Aufmerksamkeit einfordern.
Wie ein nachlassender Schmerz.
Text und Bild : Andreas Stock
Ort : Witten
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